Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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24. Medienworkshop: „Out of Place“ – palästinensische „Literatur ohne festen Wohnsitz“

mit Dr. Barbara Winckler

31.01.2025

Ablauf:

30. Januar 2025 18.30 Uhr

Abendvortrag von Dr. Barbara Winckler

Diskurse, Räume und Sprachen der palästinensischen Literatur
Von der frühen Nationaldichtung der 1930er bis zu aktueller Prosa und Dichtung aus/zu Gaza

Wo?
Hauptgebäude LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, Aufgang (A), Raum A 016

 

31. Januar 2025 9 bis 13 Uhr

Workshop mit Dr. Barbara Winckler

„Out of Place“ – palästinensische „Literatur ohne festen Wohnsitz“

Aufgrund der langen Geschichte von Flucht, Vertreibung und Exil, einer weltweiten Diaspora und des Fehlens nationalstaatlicher Strukturen, ist die palästinensische Literatur (fast) seit ihren Anfängen „out of place“ (so der Titel von Edward Saids Autobiographie), eine „Literatur ohne festen Wohnsitz“. Dieser von Ottmar Ette geprägte Begriff, der sich gegen statische Konzepte wie National-, Migrations-, aber auch 
Weltliteratur wendet, ermöglicht es, die kontinuierliche (meist erzwungene) Dynamik der für die palästinensische Erfahrung typischen Lebenswege zu fassen. Der Workshop beschäftigt sich mit diesen Fragen anhand von autobiographischem Schreiben über Exil und Rückkehr, Spoken Word Poetry aus New York und Dichtung aus Gaza in den letzten 20 Jahren.


Texte und Materialien

Sekundärliteratur (obligatorisch für alle):

Refqa Abu-Remaileh & Hanan Natour: „A Locus-Less Literature: the Parallel Geographies of Palestinian Literature during the Tunis Period (1982–1994)“, in: Journal of Arabic Literature 55 (2024), S. 428-464.

Refqa Abu-Remaileh: A Country of Words, open access website/virtual book, ERC-funded DH project: “PalREAD – Country of Words: The Reading and Reception of Palestinian Literature from 1948 to the Present”, Stanford University Press.
https://countryofwords.org/index.html – an archive of Palestinian literature, as well as a tool for tracing, analyzing, and teaching transnational literature through the forced fragmentation and exile of its writers; including many visualizations of networks, maps, timelines, and a podcast series.

Primärliteratur (3 Gruppen) wird intern zirkuliert.

 

Konzeption: Dr. Barbara Winckler

Organisation: Dr. Bettina Gräf

 


24mws poster


Biographisches:
Barbara Winckler arbeitet zur modernen arabischen Literatur sowie zur Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne, die sie auch über die Grenzen der Universität hinaus einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt. In der Forschung befasst sie sich insbesondere mit Grenz- und Schwellenphänomenen, Gender Studies, Medialität und Intermedialität, Kulturkontakten zwischen Orient und Okzident seit dem frühen 19. Jahrhundert sowie Debatten und Debattenkulturen in Literatur, Kunst und periodischer Presse.

Sie engagiert sich zudem für wissenschaftspolitische Fragen, wie etwa die Position der Geisteswissenschaften in Forschung, Bildung und Gesellschaft (The Humanities in the 21st Century: Perspectives from the Arab World and Germany, engl. & arab.), die Stärkung des Arabischen als Wissenschaftssprache und den wissenschaftlichen Austausch mit der Region, etwa über das von ihr mitbegründete Sommerschulprogramm für Promovierende von arabischen und europäischen Universitäten „Arabische Philologien im Blickwechsel / نحو دراسات عربية برؤى متعددة“ (arabic-philologies.de).

Auf das Studium in Aix-en-Provence, Köln, Damaskus und Berlin und die Promotion an der FU Berlin folgten Tätigkeiten an der FU Berlin, am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin sowie als Juniorprofessorin und zuletzt Akademische Oberrätin an der Universität Münster.
Im Sommersemester 2024 leitete sie das Seminar „‘Wir haben ein Land aus Worten’: Palästina als erlebte Realität, Erinnerung und Symbol in der Literatur – im Land, in Exil/Diaspora und in transregionalen Bezügen“.
Als Alumna der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) war sie im Herbst 2024 Gastwissenschaftlerin an der University of Jordan, Amman, mit einem Projekt zur Rolle von Literatur und Kunst beim Aufbau von sozialer und kultureller Resilienz.

 


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