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Institut für den Nahen und Mittleren Osten
Veterinärstr. 1
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0049 -89-2180- 3932
E-Mail:
sabrina.zahren@lmu.de
Sprechstunde:
Mo und Mi jeweils 10-11:30 Uhr.
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Arbeitsgruppe
Forscher:innengruppe "Arabische Massenmedien und (trans)regionale Netzkulturen"
Aktuelles Forschungspojekt:
Saudische Gamer*innen und Gaming-Influencer*innen auf Twitch.
Abstract: Das Königreich Saudi-Arabien investiert seit Mitte der 2010er Jahre massiv in den Gaming- und E-Sport-Sektor, einen Markt mit enormem Wachstumspotenzial, der vor allem vom asiatisch-pazifischen Raum dominiert wird. Ein zentrales Anliegen der Saudi Vision 2030 ist die Diversifikation der nationalen Wirtschaft durch den Ausbau der Unterhaltungsindustrie. Saudi-Arabien investiert daher über die 2017 gegründete Saudi Esports Federation und den Public Investment Fund (PIF) strukturell und finanziell in den sportindustriellen Komplex rund um das kompetitive Videospielen (E-Sport), sowie in den Gaming-Sektor allgemein. Mein Postdoc-Forschungsprojekt möchte an diese Beobachtungen anknüpfen und drei Untersuchungsbereiche ableiten, in denen Gaming in Saudi-Arabien untersucht werden soll: Gaming und Gender, Spiele und Werte, sowie Infrastruktur und nationale Narrative. Mithilfe einer quantitativen und qualitativen Analyse von 20 Twitch-Kanälen sowie der Auswertung von Sekundärdaten möchte ich die saudische Gaming-Szene skizzieren und das Spielverhalten, die Communities sowie die Kommunikationsstrategien saudischer Gamerinnen herausarbeiten. Ein zentraler Aspekt wird die Auseinandersetzung mit Nomen und Werten innerhalb der saudischen Gaming-Kultur sowie in den Spiele-Universen sein. Ein dritter Schwerpunkt ist die Untersuchung der medienindustriellen Infrastruktur sowie der Gaming-Ökosysteme auf der arabischen Halbinsel. Das Projekt ordnet sich theoretisch an der Schnittstelle zwischen Arabistik, kritischer Medienwissenschaft und Critical Game Studies ein.
Abgeschlossenes Forschungsprojekt:
Saudische Influencer*innen auf YouTube. Eine kritische Untersuchung der globalen, regionalen und nationalen Dimension audiovisueller Inhalte im digitalen Kapitalismus (2024).
Abstract: Seit 2015 wird die arabischsprachige YouTube-Sphäre von saudischen Influencer*innen dominiert. Sie orientieren sich an globalen Standards, die Sabrina Zahren als „globalen Konsens“ bezeichnet. Die Akteur*innen sind zudem in regionale Mediensysteme eingebettet, über die sie in Werbe- und Marketingstrukturen und, auf lokaler Ebene, in Nation-Branding-Strategien eingebunden werden. Diese Schlüsselaspekte, die „soziale Medien“ als Teil des digitalen Kapitalismus verorten, haben in den Studien zu arabischen Medien aus methodologischen und theoretischen Gründen bisher eher wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das vorliegende Buch entwickelt daher eine hybride Perspektive, die die politische Ökonomie der digitalen Plattformen im Golf genauso mit einbezieht wie den Blick auf Influencer*innen und Creator Culture. Dazu wurden unter anderem fast 400 Videos kommerziell erfolgreicher saudischer YouTube-Kanäle qualitativ und quantitativ ausgewertet. Zudem zeichnet das Buch die Geschichte der Plattform YouTube in der Region nach und nimmt die Zusammenarbeit regionaler digitaler Industrien mit Tech-Konzernen des globalen Nordens (z.B. Google) genauer unter die Lupe.
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