Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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Moritz Steinschneider-Forschungspreis

eine Zusammenarbeit der Abteilung für Judaistik der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Verlag De Gruyter Brill

08.12.2025 – 15.01.2026

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Hintergrund

Moritz Steinschneider gilt bis heute als einer der bedeutendsten Historiker der jüdischen Literatur. Er erschloss zahlreiche zuvor unbekannte Texte, und seine Werke gelten weiterhin als Referenz. 1807 in Prossnitz geboren, erhielt er sowohl eine traditionelle jüdische als auch eine umfassende weltliche Ausbildung. An den Universitäten Prag, Wien und Leipzig studierte er unter anderem Arabisch, Syrisch und Hebräisch. Nach einigen Jahren als Lehrer in Prag übersiedelte er 1845 nach Berlin.

Seine dort entfaltete wissenschaftliche Tätigkeit führte bald dazu, dass er den Auftrag erhielt, die hebräischen Bücher der Bodleian Library in Oxford zu katalogisieren – die Grundlage für sein späteres Standardwerk Catalogus librorum hebraeorum in Bibliotheca Bodleiana (1852–1860), der als erste große jüdische Literaturgeschichte gelten kann Darüber hinaus katalogisierte er weitere Bibliotheken und gab die 21-bändige Hebräische Bibliographie heraus. Damit gilt er als bedeutendster jüdischer Bibliograph und Begründer der wissenschaftlichen hebräischen Bibliographie. Seine Produktivität zeigt sich in rund 1.500 Publikationen.

Forschungspreis und Zielgruppe

Um Moritz Steinschneiders außergewöhnliche Leistung im Bereich der judaistischen Grundlagenforschung zu würdigen und zugleich Nachwuchswissenschaftler auf diesem Gebiet zu fördern, richtet sich der Moritz Steinschneider-Preis gezielt an Promovierende, Post-Docs und Habilitierende, die sich in ihrer Forschung in besonderem Maße um die Erschließung und Aufarbeitung jüdischer Primärquellen verdient gemacht haben. Unter die für den Preis relevanten unveröffentlichte Forschungsarbeiten (Abschlussarbeiten, Dissertationen und Habilitationen) fällt die Identifizierung bislang unbekannter Texte (Hebräisch, Aramäisch, Judäo-Arabisch sowie in einer anderen jüdischen Sprache), ihre Beschreibung und ihre bibliographische Erfassung ebenso wie das Anfertigen von Editionen und Übersetzungen, wenn durch sie bislang unzugängliche Primärquellen einer breiten Leserschaft verfügbar gemacht werden.
Der Moritz Steinschneider-Forschungspreis ist eine Zusammenarbeit der Abteilung für Judaistik der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Verlag De Gruyter Brill und ist mit einem Büchergutschein für Bücher des Verlags in Höhe von 1.000 Euro dotiert. Darüber hinaus erhält der Gewinner einen Buchvertrag für das prämierte Werk ohne zusätzliche Publikationskosten. Der Preis wird jährlich im Rahmen der Gershom Scholem Lecture in München verliehen.

Interessierte werden bis zum 15/01/2026 um die Einsendung folgender Unterlagen an Steinschneider_Forschungspreis@degruyterbrill.com gebeten: Lebenslauf, Publikationsverzeichnis, ein einseitiger Abstract und die entsprechende Forschungsarbeit, sowie ggf. vorliegende Gutachten.

Der Beirat für die Vergabe des Forschungspreises besteht aus:

Prof. Dr. Phillip I. Lieberman (Vanderbilt Universität)
Prof. Dr. Judith Olszowy-Schlanger (EPHE, Paris/ Universität Oxford)
Prof. Dr. Saverio Campanini (Universität Bologna)
Prof. Dr. Sarah Stroumsah (Hebräische Universität Jerusalem)
Prof. Dr. Ronny Vollandt (Ludwig-Maximilians-Universität München)

Für Informationen zur Judaistik und zur zugehörigen Forschungsstelle für jüdisch-arabische Kulturen, siehe
https://www.naher-osten.uni-muenchen.de/institut/judaistik/index.html
www.lmu.de/jewisharabiccultures


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