Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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Die Sandrose

In einem Geschäft fanden wir Souvenirs wie Schlüsselanhänger mit der DARS-Flagge. Cord entdeckte in einer tiefen Vitrine sandfarbene Steine. Er zeigte auf die Vitrine und fragte Leo, ob er den Besitzer auf Arabisch fragen könne, was dies für Waren in der Vitrine sind. Der Ladenbesitzer holte einen Stein heraus und zeigte ihn uns. Der Stein hatte eine besondere Form, die einer Rose ähnelt. Aber die Blätter der „Rose“ waren so hart wie ein Messer. Da ich in meiner Jugend schon einmal eine blaue Sandrose besessen hatte, wusste ich sofort, dass es sich um das Mineral Sandrose handelte. Meiner damals war blau, weil er viele Kupferionen enthielt und aus einem ausgetrockneten Salzsee in der Wüstenregion im Nordwesten Chinas stammte. Die typische Sandrose ist sandfarben. Dieser Steintyp „wächst“ durch das Zusammenwirken von Sand, Wasser, Hitze und Wind in der Regel nur in der Wüste. Je größer der Stein, desto länger dauert dieser Entstehungsprozess.
Doch bevor ich meine wissenschaftlichen Kenntnisse über den Stein mit meinen Kommilitoninnen teilen konnte, ließ unser Verkäufer eine unwissenschaftliche und eher märchenhafte Verkaufsgeschichte von Leo übersetzen:
Wenn man zu Hause Wasser auf den Stein gießt, wächst er weiter. Alle vier von uns haben trotz des hohen Preises von 1.000,- Dinar eine Sandrose gekauft. Nachdem ich allen erklärt hatte, dass der Stein ohne die natürlichen Bedingungen der Wüste nicht weiter wachsen wird, weil wir ihn mit nach Deutschland nehmen werden, waren sie fast ein bisschen traurig. Der Verkäufer dagegen war sicher glücklich. Er wurde auf einen Schlag vier Steine für je 1.000 Dinar los. Was für ein gutes Geschäft!

14mws bild

 

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