Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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Sommersemester 2021

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Die Vortragsreihen früherer Jahre finden Sie hier.

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Dienstag, 20.4.2021, 18:15 Uhr
Dr. Anahita Mittertrainer (Museum Fünf Kontinente München)
Kulturelles Erbe und Politik: Weltkulturerbe in Iran

Im Jahr 2018 wurden mit Gūr und Bīšāpūr zwei frühsasanidische Städte in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Die Städte und ihr Umgebungsraum wurden im 3. Jh. nach den Vorstellungen ihrer königlichen Erbauer gestaltet, wobei diese zur Legitimierung ihrer Herrschaft auf die Bild- und Formensprache der Achaimeniden (6.–3. Jh. v.d.Z.) zurückgriffen. Der Vortrag zeigt u. a. am Beispiel dieser Städte und ihres Umlands auf, inwiefern das kulturelle Erbe Irans in der Antike und in der Gegenwart politisch instrumentalisiert wurde.


Dienstag, 4.5.2021, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Dr. Burkhard Josef Berkmann (LMU München)
Migration aus orientalisch-katholischen Kirchen nach Deutschland. Rechtliche Mittel zu Wahrung und Pflege ihres Erbes

Bei der Migration aus dem Nahen Osten finden Angehörige der orientalisch-katholischen Kirchen kaum Beachtung. Neben der lateinischen Westkirche gibt es ca. 22 katholische Ostkirchen – oft sehr kleine Minderheiten. Sie pflegen ein eigenes kulturelles, liturgisches, spirituelles und auch rechtliches Erbe, dessen Wurzeln in die ersten Jahrhunderte der Christenheit zurückreicht. Infolge der verschiedenen Migrationsbewegungen sind heute Mitglieder von mindestens zwölf dieser Kirchen in Deutschland präsent. In manchen Fällen lebt bereits mehr als die Hälfte der Kirchenmitglieder außerhalb des Stammterritoriums. Sie sind von ihrem Kirchenrecht her überall zur Wahrung ihres Erbes verpflichtet. Welche Mittel bietet nun das Recht, um das Erbe zu erhalten, aber auch um es lebendig und fruchtbar zu machen und es im neuen Umfeld einzubringen? Der Vortrag beruht auf einem Forschungsprojekt zu diesem Thema.

Dienstag, 11.5.2021, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Ronny Vollandt (LMU München)
Das jüdische Kulturerbe im Nahen Osten

Als Teil der Kulturen des Nahen und Mittleren Osten sind auch in den jüdischen Gemeinschaften wichtige Kulturgüter entstanden: Gebäude, Archive und Handschriftensammlungen. Durch das Verschwinden dieser Gemeinschaften, besonders aufgrund von Migrationsbewegungen, verloren sie ihre Bewahrer. Der Umgang der verschiedenen Nationalstaaten in der Region mit jüdischem Kulturgut ist nicht einheitlich. Während es in einigen Staaten geschützt und museal dargestellt wird, wird in anderen der Zugang und die Erschließung von politischen Konstellationen überschattet.

Wie steht es um jüdische Gebäude im Nahen Osten (und Nordafrika), was geschah mit den ehemals reichen Handschriftensammlungen der jüdischen Gemeinden? Anhand von zehn ausgewählten Beispielen möchte sich dieser Vortrag dem Thema nähern.


Dienstag, 25.5.2021, 18:15 Uhr
Dr. Ursula Bsees (LMU München)
Frühislamische Schreibkultur und Gelehrsamkeit anhand arabischer literarischer Papyri (7.-10.Jh.)

Viele Ideen und Konzepte, die wir heute als selbstverständlichen Teil des intellektuellen Erbes der islamischen Geschichte ansehen, entwickelten sich im Lauf des. 7.-10. Jhs. n.Chr. Ein genauerer Blick auf oft vernachlässigte Originalquellen aus jener Zeit, arabische literarische Papyri, wird uns zeigen, wann und in welcher Form später häufig rezipierte und diskutierte Texte und Ideen erstmals belegt sind, sowie in welches intellektuelle Umfeld ihrer Zeit sie sich einfügen.


Dienstag, 15.6.2021, 18:15 Uhr
Dr. Julia Strutz (LMU München)
Ist das Erbe oder kann das weg? Die Istanbuler Landmauern und der Denkmalschutz

Istanbuls historisches Zentrum ist durch die 1600 Jahre alte Stadtmauer von allen Seiten definiert und bildete im Westen bis in die Fünfzigerjahre hinein auch die Stadtgrenze. Dem türkischen Nationalstaat und Istanbul als seiner umstrittenen Nicht-Hauptstadt ist es lange nicht gelungen, die Landmauer als Denkmal wertzuschätzen. Seit der Jahrhundertwende wurde regelmäßig darüber diskutiert, ob die Landmauer als schädlich oder überflüssig abgerissen gehört. Nur als Erinnerung an die Eroberung Istanbuls und damit als Denkmal ihrer Überwindung gelingt es, eine islamisierte Landmauer in die Erinnerungspolitik der Stadt zu integrieren.

Dienstag, 29.6.2021, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Wendy Shaw (Freie Universität Berlin)
"Islamic" Art in the 21st Century: Of What and for Whom?

Over the course of the 20th century, the art historical investigation of a field designated as "Islamic" addressed various audiences with differing purposes. This palimpsest of objectives has become the inheritance of a discipline rethinking its identity in the context of the 21st century. Addressing issues such as aestheticism, heritage, nationalism, secularism, Islam, and Islamophobia, this presentation will discuss the public roles and methods of a discipline changing from within and without.

Organisation: Münchner Mittelost-Mittelmeer-Mittelasien-Zentrum (LMU München) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur e.V. und der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Bayern e.V.

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