Institut für den Nahen und Mittleren Osten
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Sommersemester 2017

Mosaiksteine – Kulturen des Islam: Aus aktueller Forschung zu Kunst und Kultur

Sommersemester 2017

25. 4. 2017

DR. BARBARA STÖCKER-PARNIAN: Islam in China - Heilige und Gräberkult in Kanton und Kunming

9. 5. 2017

PROF. DR. LORENZ KORN (Bamberg): Der Kaiserbrunnen in Konstantinopel: Kulturkontakt in der Zeit des Historismus und Imperialismus

Der im Auftrag Kaiser Wilhelms II. auf dem Istanbuler Hippodrom (At Meydanı) errichtete Brunnen wird häufig nur als Nebenprodukt des Kolonialzeitalters wahrgenommen oder sogar belächelt. Jedoch wirft die Geschichte seiner Entstehung und Einweihung ein bezeichnendes Licht auf die staatlichen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich vor dem ersten Weltkrieg. Darüber hinaus zeigt der Brunnen auch an, welche Rolle der Kunst in diesen Beziehungen zukam, wie die Stadt- und Baugeschichte Konstantinopels wahrgenommen wurde und unter welchen Bedingungen ein Objekt von außen in die Denkmalgeographie der Stadt eingefügt wurde. Damit lässt sich exemplarisch ein Aushandlungsprozess in transkulturellen Kontakten verfolgen, an dem zahlreiche Protagonisten mitwirkten.

23. 5. 2017

VEVIAN ZAKI, M.A., Th.M.: The Story of the Arabic Bible: Translating the Pauline Epistles

The Christian communities in the Middle East translated the Bible from their original languages; Greek, Syriac, Coptic, and Latin into Arabic. This was inevitable after the rise of Islam and the Arabicization of both the daily life and official language of the Middle Eastern communities. This paper unfolds part of the story of the Arabic Bible, focusing only on the Arabic Pauline Epistles. The extant manuscripts of the Arabic Pauline Epistles exceed 240 manuscripts that represent ca. 15 versions. This paper pays more attention to the earliest versions of the Arabic Pauline Epistles and how they were translated and quoted in the Muslim polemical works.

13. 6. 2017

PD DR. habil. MARTINA MÜLLER-WIENER (Berlin): al-Hira im Irak: Ein kulturelles Zentrum zwischen Spätantike und Frühislam

Zwischen dem 5. und 7. nachchristlichen Jahrhundert war die in Zentralmesopotamien gelegene Stadt al-Hira Residenz einer Regionaldynastie und kulturelles Zentrum von überregionaler Bedeutung. Die Schriftquellen zur Geschichte der Stadt sind vergleichsweise gut untersucht, ihre archäologische Erforschung steht noch am Anfang. Im Rahmen des Vortrags werden die Ergebnisse zweier archäologischer Surveys präsentiert, die in irakisch-deutscher Zusammenarbeit 2015-2016 durchgeführt wurden und sehr interessante Ergebnisse zeitigten.

27. 6. 2017

PROF. DR. PETER ADAMSON: Physik in islamischer Philosophie und Theologie: Fakhr ad-Din ar-Razi zu Zeit und Raum

Fakhr ad-Din ar-Razi (gest. 1210 n.Chr.) gehört zu den einflussreichsten Theologen des Islams, u.a. wegen seines Kommentars zum Koran. Er hat sich auch intensiv mit der philosophischen Tradition auseinandergesetzt, vor allem mit der Philosophie Avicennas (gest. 1037). Dieser Vortrag ist einem Aspekt dieser Auseinandersetzung gewidmet: ar-Razi's Kritik an zwei zentralen Begriffen der avicennistischen Physik, Zeit und Raum. Während Avicenna, Aristoteles folgend, Raum und Zeit als körperabhängige Eigenschaften sieht, argumentiert ar-Razi, dass beide selbstständig existieren. Gegen Avicenna behauptet er auch, dass Raum leer bestehen kann. Damit kommt ar-Razi erstaunlich weit in die Richtung einer Physik, die wir z.B. bei Descartes oder Leibniz finden.

11. 7. 2017

DAVID SELIM SAYERS, PhD (Giessen): Die Weiberlist als literarisches und politisches Konzept im Osmanischen Reich des 16. Jahrhunderts

Das Konzept der Weiberlist erscheint erstmals im 16. Jahrhundert in osmanischen Quellen. Hierbei findet sich das Konzept einerseits im Werk osmanischer Erzähler wie Cinânî (gest. 1595), die sich arabischer und persischer Vorbilder wie Tausendundeine Nacht bedienen. Andererseits wird das Konzept von osmanischen Geschichtsschreibern wie Mustafa Âlî (1541-1600) aufgegriffen, die einen Diskurs des politischen Niedergangs formulieren, in dem die Weiberlist eine zentrale Rolle spielt und durch die Figur Hürrem Sultans (gest. 1558), der Ehefrau Süleymans I., verkörpert wird. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem wechselseitigen Einfluss von literarischem und politischem Gedankengut in der osmanischen Ausarbeitung des Weiberlist-Konzepts.

 

Die Vorträge finden dienstags um 19 Uhr c. t. im Hörsaal M 014 Universitätshauptgebäude Geschwister-Scholl-Platz 1, statt.


Servicebereich