Therese von Bayern Preis 2025 an Frau Dr. Teresa Bernheimer
28.05.2025
Frau Dr. Teresa Bernheimer wurde mit dem Therese von Bayern Preis 2025 aufgezeichnet.
Wir gratulieren!
Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Verleihung der Ehrendoktorwürde der LMU an eine Frau, Prinzessin Therese von Bayern (1850–1925), wurde im Jahr 1997 an der Universität München die „Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft an der LMU“ ins Leben gerufen, deren primärer Zweck die regelmäßige Verleihung von Förderpreisen an herausragende promovierte Wissenschaftlerinnen ist.
Dr. Teresa Bernheimer
Geboren 1978 in München. Studium der Geschichte und Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Hebräisch an der School of Oriental and African Studies (SOAS), University of London (B.A. 2000); anschließend M.Phil. (2002) und D.Phil. (2007) in Oriental Studies mit Schwerpunkt Arabisch und Persisch an der University of Oxford. 2003 Visiting Fellow an der Princeton University. Nach Post-doctoral Fellowships in Oxford und London lehrte sie von 2009 bis 2017, als Lecturer und Senior Lecturer für früh-islamische Geschichte an der SOAS. 2017 wechselte sie mit einem Forschungsstipendium der Gerda Henkel Stiftung an die Ludwig-Maximilians-Universität (Extremism in Early Islam: The Kharijites in Comparative Perspective, 2017–2022). Seit 2022 ist sie Principal Investigator und Postdoctoral Fellow im BMFTR-Verbundprojekt Beyond Conflict and Coexistence: The Entangled History of Jewish–Arab Relations, das in der Judaistik der LMU angesiedelt ist. Sie leitet ein internationales Team von sechs Postdoctoral Fellows in München, Halle und Heidelberg.
Der Fokus ihrer Forschungsarbeit liegt auf der multikonfessionellen Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens im Zeitraum 600-1200 mit besonderem Interesse an Sozialgeschichte und materieller Kultur. Neben einem Forschungsprojekt zu Farbe im Islam und Judentum beschäftigt sie sich mit früh-islamischen Grabsteinen, und ihrem Weg in private und öffentliche Sammlungen in Deutschland. Dazu bemüht sie sich, die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens in ihrer Vielschichtigkeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, um durch ein differenzierteres Geschichtsverständnis—besonders der gelebten Multikulturalität der islamischen Gesellschaften über viele Jahrhunderte—zur Milderung zeitgenössischer Spannungen beizutragen. Sie ist Autorin und (Co)Herausgeberin von sechs Büchern, darunter (mit Ronny Vollandt) Textual Practices in Premodern Societies: Synopses and Lists (Cambridge 2023). Der Band ist das Ergebnis eines gemeinsam geleiteten Forschungsschwerpunkts am Centre for Advanced Studies (CAS) der LMU.
Über ihre Forschung und Lehre hinaus setzt sie sich in besonderem Maße für ein kooperatives akademisches Umfeld ein, zuletzt als Vertrauensperson im Institut für den Nahen und Mittleren Osten der LMU. Ein zentraler Aspekt ihres Engagements ist die gezielte Förderung von Frauen in der Wissenschaft – durch individuelles Mentoring ebenso wie durch die konsequente Einbindung von Wissenschaftlerinnen und geschlechterbezogenen Themen in akademische Veranstaltungen.
Sie ist verheiratet und Mutter von vier Kindern.