Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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Exkursion nach Berlin

16. Medienworkshop “Area Studies, Digital Media and New Research Agendas”

09.01.2020 – 11.01.2020

Exkursion_Berlin

 

Anlässlich des 16. Medienworkshops, der im Januar 2020 als Kooperation zwischen LMU München, FU Berlin und HU Berlin stattfand, reisten elf Studentinnen und Doktorandinnen des Instituts für den Nahen und Mittleren Osten der LMU (INMO) am frühen Donnerstagmorgen nach Berlin. Dort angekommen begrüßte uns Bettina Gräf, die den Medienworkshop in ihrer Funktion als Vertetungsprofessorin an der FU gemeinsam mit Nadja-Christina Schneider (Professorin für Gender und Medien in der Region Südasien an der HU) und Juli Singer (wissenschaftliche Mitarbeiterin am INMO) organisierte.


Dank eines gut gefüllten Exkursionsprogrammes ging es direkt nach einem gemeinsamen Mittagessen in die 2019 eröffnete James-Simon-Galerie, die als neuer Eingang der Museumsinsel dient. Zusammen mit Narine Ali, die für das Projekt „Multaka: Treffpunkt Museum – Geflüchtete als Guides in Berliner Museen” arbeitet, erkundeten wir das Museum für Islamische Kunst. Wir erhielten nicht nur spannende Einblicke in islamische Kachelgestaltung, Teppichmustern und die Funktionsweise von Astrolabien, sondern konnten auch unser arabisches Hörverständnis testen als Narine Ali uns das Projekt „Multaka“ (arabisch für Treffpunkt) erklärte. Im Rahmen dieses Projekts werden syrische und irakische Geflüchtete zu Museums-Guides fortgebildet und können so Museumsführungen für arabisch-sprachige Museumsbesucherinnen in ihrer Muttersprache anbieten.
Nach einem kurzem Spaziergang über die Museumsinsel bei leicht regnerischem Wetter und einem Kaffee zur Stärkung, wartete noch der Abendvortrag von Patrick Eisenlohr, Professors für die Gesellschaft und Kultur des modernen Indien (Universität Göttingen), an der Humboldt-Universität auf uns. Patrick Eisenlohr sprach in seinem Vortrag „Media, Felt Citizenship, and Regional Boundaries: Movement as Belonging in the Muslim Indian Ocean” über nonverbale Formen des Sich-Verbunden-Fühlens, vor allem über Ton, Stimme und Musik. Seine Forschung zu religiösen Praktiken, Sound und sonic landscapes bereitete uns auf hohem Niveau auf den folgenden Workshop-Tag vor, in dem es auch um neue methodische und theoretische Zugänge in der regionalwissenschaftlichen Forschung gehen sollte.

Der komplette Freitag stand im Zeichen des Medienworkshops, welcher im schönen (obgleich auch etwas abseits gelegenem) Dahlem stattfand. Im der 2015 errichteten „Holzlaube“ (eine Erweiterung der Gebäudekomplexe „Rost- und Silberlaube“) wurde 14 der sogenannten „Kleinen Fächer“ zusammengeführt - darunter auch die Arabistik und die Islamwissenschaft, die an der FU in zwei eigenständige Fächer aufgeteilt sind. Den Auftakt bildeten drei Eröffnungsvorträge, welche im Plenum gehalten wurden, ehe sich die teilnehmenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zwei kleinere Gruppen teilten, um dort insgesamt acht weitere Vorträge zu hören und zu diskutieren (siehe Programm). Auch die beiden LMU-Doktorandinnen Sabrina Zahren (Partizipation am globalen Konsens-Pool. Cloud-Rap bei jungen saudischen Youtubern) und Juli Singer (The Algorithm Will Know. On the Use of Artificial Intelligence in the Process of Issuing Fatwas) stellten in diesem Rahmen Aspekte ihrer Promotion vor. Ein gemütliches marokkanisches Abendessen bildete den Abschluss des sehr intensiven Workshops, welcher uns deutlich vor Augen führte, wie wichtig die institutionelle Verankerung der „Arabischen Kultur- und Medienwissenschaft“ für die Forschung und die Lehre ist bzw. sein könnte.

Ein gemeinsamer Besuch im Museum für Kommunikation am Samstag nachmittag bildete den Abschluss der Exkursion. Untergebracht im früheren Gebäude des Reichspostmuseums wurde es im Jahre 2000 eröffnet und begrüßt seitdem seine Besucher ganz modern mit umherfahrenden sprechenden Robotern. Mit zwei Sonderausstellungen „Like you! Freundschaft digital & analog“ und „Mehr als Worte. 150 Jahre Postkartengrüße“ bildet das Museum einen passenden Abschluss für den 16. Medienworkshop.

Juli Singer, 29. März 2020


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