Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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Vorträge Sommersemester 2017

Prof. Dr. Hartmut Bobzin (Erlangen) : Luther, die Türken und der Koran– Anfänge der„Islamwissenschaft“ in Deutschland

Donnerstag, den 4. Mai 2017, LMU HGB, Hörsaal M 014, um 19 Uhr c.t.

Luther ist natürlich als Bibelübersetzer bekannt. Aber wer wüsste schon, dass Luther ein paar Verse aus dem Koranübersetzt hat, wenn auch nicht aus dem Arabischen. Luther kannte den Begriff Islam nicht, er sprach von „Glau-ben“ bzw. der „Religion der Türken“. Zunächst beherrschte ihn wie viele Menschen der Zeit die Angst vor denMuslimen und den Türken, er lebte in der Zeit der „Türkennot“. Auch wenn man sich im westlichen Mittelaltermit dem Islam beschäftigte, dauerte es lange, bis die Romantisierung der islamischen Welt einsetzte. Erst im 19.Jahrhundert löste sich die „Islamwissenschaft“ aus der Orientalistik und geht eigene Wege.

Im Zentrum der Forschungsinteressen Prof. Bobzins stehen der Koran und seine Rezeption im Abendland. Dazuveröffentliche Prof. Bobzin eine Reihe umfangreicher Studien. Gegenwärtig arbeitet er seit seiner Emeritierung inErlangen an am zweiten Band (Erläuterungen) seiner 2010 erschienenen und bald in zweiter Auflage vorliegendenKoranübersetzung. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Deniz Erduman (M.A.) : Wolkenbänder, Ranken und Rosetten– Ein osmanisches Fliesenfeld auf Weltreise

Donnerstag, den 18. Mai 2017, LMU HGB, Hörsaal M 014, um 19 Uhr c.t.

Im Jahr 1891 erwarb das Kunstgewerbemuseum Berlin aus dem Nachlass des Herrn Frederic Smythe aus Konstantinopel zwei Iznik-Fliesenfelder aus dem 16. Jahrhundert.
Bald wurden in immer mehr Museumssammlungen Fliesenfelder ausgestellt, die alle aus der Piyale Pascha Moschee in Istanbul stammen sollten. -
Der Vortrag geht nach einer gründlichen Erforschung der Provenienz mit überraschenden Ergebnissen der spannenden Geschichte einer Reihe von Iznik-Lünetten nach,
die sich weltweit im Museumssammlungen befinden. Doch stammen diese raffiniert komponierten Fliesenfelder tatsächlich aus der Piyale Pascha Moschee und wie sind sie in die Museen gelangt?
Deniz Erduman ist uns durch eine Reihe von Vorträgen bestens bekannt. Sie hat an verschiedenen Museen gearbeitet, z.B. in Frankfurt und Berlin
und eine beachtliche Reihe von Ausstellungen eingerichtet, von Aufsätzen verfasst und verschiedene Lehraufträge erfüllt. Eben hat sie ihre Promotionsarbeit abgegeben.

 

Lejla Bajramovic M.A. (Berlin):Eine Welt en miniature: persische Buchkunst aus der Sammlung Emil Preetorius

Donnerstag, den 1. Juni 2017, LMU HGB, Hörsaal M 014 um 19 Uhr c.t.

Der Vortrag gibt einen vervollständigten Überblick über die persische Buchkunst der Sammlung Preetorius und setzt sie in den Kontext europäischer Sammlerkultur am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Anschließend sollen Einflüsse der persischen Buchkunst auf Preetorius' eigenes künstlerisches und theoretisches Werk aufgezeigt werden.

 

Prof. Dr. Hans Georg Majer (München): Süleyman der Prächtige vor Wien 1529: Die osmanische Expansion und die Habsburger, die Potestanten und die Schiiten in Persien.

Donnerstag, den 22. Juni 2017, LMU HGB, Hörsaal M 014, um 19 Uhr c.t.

 

Karin Adrian von Roques, Kuratorin (Bonn): Zwischen Tradition und Moderne - Zur Situation zeitgenössischer Kunst in arabischen Ländern. Ein Überblick

Donnerstag, den 6. Juli 2017, LMU HGB, Hörsaal M 014, um 19 Uhr c.t.

 

Prof. Dr. Avinoam Shalem (New York): When Nature Becomes Ideology: The Rural Landscape of Palestine after 1947

Donnerstag, den 13. Juli 2017, LMU HGB, Hörsaal M 014, um 19 Uhr c.t.

The Zionist migratory venture and the expulsion of the majority of the Palestinian population of Palestine around 1948 caused a drastic demographic change, which had, and still has, its impact on this region. In fact, the modern era and especially the age of nationalism have brought with them to the whole of the Levant specific agenda that involved destruction in the name of restructure. This era resulted in the exodus, relocation, migration and expulsion of people. The destruction of Palestinian cities, villages and other rural settlements, de jure or de facto as part of Zionist governmental plan, and, more importantly, the desire to eradicate a specific history of these sites from the collective national memory, had their impact on the landscape of Palestine/Israel.Thus, in this lecture the object in focus at the age of migration is the rural landscape of Palestine/Israel. Palestine and the present state of Israel offer a large amount of historical evidence that shed new light on the histories of forgetfulness in this region, and its landscape appears then as a substance that can be formed and reshaped into a commodity – an article of trade that bears economic and political values.


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