Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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MZIS Vortragsreihe SoSe 2016: Aus Aktueller Forschung

Prof. Dr. Raoul Motika (Istanbul/Hamburg) Antoine Köpe – ein Habsburger im Osmanischen Reich und der Republik Türkei

03.05.2016

Antoine Köpes Biographie (1897–1974) ist ein überzeugendes Beispiel für die kosmopolitische Atmosphäre des alten Istanbul. Er war der Enkel eines ungarischen Revolutionsflüchtlings ins Osmanische Reich, der die Tochter des französischen Dekorateurs des Dolmabahçe Palastes geheiratet hatte und so dauerhaft in Konstantinopel ansässig wurde. Wie zuvor sein Vater arbeitete auch Antoine zeitweise für die Osmanische Bank, hatte aber zuvor etliche Abenteuer als Soldat der östereichisch-ungarischen Armee an der Palästinafront zu bestehen. Trotz der drohenden Ausweisung nach dem verlorenen Krieg blieb er seiner Istanbuler Heimat treu und überstand den Übergang vom Osmanischen Reich zur neuen Republik als Buchhalter einer italienischen Bergbaugesellschaft am Schwarzen Meer. Erst 1962 verließ er die Türkei in Richtung USA, wo bereits zwei seiner Kinder lebten. Der Vortrag beleuchtet die Familiengeschichte der Köpes und ermöglicht so einen Einblick in das bewegte Leben eines "ungewöhnlichen" Osmanen.

Die Vorträge finden dienstags um 19 Uhr c. t. im Hörsaal M 014 Universitätshauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, statt.

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur und der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Bayern e. V.


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