Institut für den Nahen und Mittleren Osten
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56. Internationale Hochschulwoche der Südosteuropa-Gesellschaft

CALL FOR APPLICATIONS für Masterstudenten und Doktoranden

02.10.2017 – 06.10.2017

"Antike und Byzanz als historisches Erbe in Südosteuropa (19.-21. Jahrhundert)“

Akademie für Politische Bildung Tutzing
2.- 6. Oktober 2017

Vom 2. - 6. Oktober 2017 wird die Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) in Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing ihre 56. Internationale Hochschulwoche in Tutzing durchführen. Die Hochschulwoche zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen der SOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs (Masterstudenten und Doktoranden) aus dem deutschsprachigen Raum und Südosteuropa.

Die diesjährige Hochschulwoche widmet sich dem Thema: "Antike und Byzanz als historisches Erbe in Südosteuropa (19.-21. Jahrhundert)". Die wissenschaftliche Leitung haben Prof. Dr. Hans-Christian Maner (Mainz) und Prof. Dr. Ioannis Zelepos (München) inne. Das Programm nach derzeitigem Stand finden Sie unter: www.sogde.org

Nachwuchswissenschaftler/innen aus dem deutschsprachigen und südosteuropäischen Raum, die sich in ihren Studien auf Südosteuropa spezialisieren, sind herzlich eingeladen, sich für die Teilnahme zu bewerben (Politische Wissenschaften, Islamwissenschaften, Geschichtswissenschaft, Sozialwissenschaften etc.).

Zum Konferenzthema:
Rezeptionsgeschichte ist in den letzten Jahren in der kulturwissenschaftlichen und kulturhistorischen Forschung zu einem immer wichtigeren Thema geworden. Im Mittelpunkt der Hochschulwoche der Südosteuropa-Gesellschaft 2017 steht der Umgang mit der antiken und mittelalterlichen Geschichte. Das Ziel besteht darin, durch einen Überblick der Instrumentalisierung von Antike und Byzanz im politischen Diskurs in Südosteuropa unter Berücksichtigung eines fächerübergreifenden Ansatzes einen weiterführenden Beitrag zu diesem Thema zu leisten. Dabei geht es unter anderem um die Funktion dieser Epochen als Referenzgrößen für ethnisch-nationale Identitätskonstruktionen und politische Sinnstiftung, wobei Vorstellungen von „Uranfänglichkeit“ (Primordialismus), „Ewigkeit“ (Perennialismus), Autochthonie etc. eine zentrale Rolle zukommt, denn sie werden zur Selbstaffirmation einer Gruppe in Abgrenzung zu anderen Gemeinschaften sowie zur Erhebung von Besitzansprüchen auf „historische“ Territorien herangezogen. Jenseits von nationalen Mythenschöpfungen ist jedoch auch die Teilhabe am umfangreichen Erbe des byzantinischen Commonwealth in der Region von Interesse, deren Kultur und Geschichte in vielerlei Hinsicht von Ostrom geprägt wurde. Die Wahrnehmung des komplexen und vielschichtigen byzantinischen Erbes ist in den Gesellschaften Südosteuropas nicht statisch zu begreifen, sondern wandelte sich im Laufe der Zeit, wobei Paradigmen- und Perspektivwechsel auch noch in der Gegenwart beobachtet werden können.
Die Verwendung antiker und byzantinischer Elemente im politischen Diskurs kann die Verflechtung von Wissenschaft, Politik und akademischen Institutionen, die sich an der Schnittstelle dieser beiden Bereiche befinden, deutlich machen. In den Vorträgen soll es um die politische Instrumentalisierung von Vergangenheit und um den Einfluss gehen, den die Politik auf die Entwicklung und Orientierung der davon betroffenen wissenschaftlichen Fachdisziplinen (Geschichte, Archäologie, Literaturwissenschaft, Volkskunde) sowie auf Architektur und Medien ausgeübt hat. Die Summe dieser Aspekte, die in ihrem Zusammenhang nicht immer einfach zu unterscheiden sind, bietet ein komplexes Bild der Rolle von Antike und Byzanz im südosteuropäischen kulturellen Gedächtnis in der Epoche des Aufkommens der modernen Nationen ab dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Die Grundfrage lautet: Wie sind Antike und Byzanz in verschiedenen Regionen Südosteuropas zu verschiedenen Zeiten seit dem 19. Jahrhundert angeeignet bzw. rezipiert worden? Konkret heißt das, auf die Akteure, ihre Motivation und Intention sowie auf die Inhalte, die rezipiert werden, zu blicken. Bei der Betrachtung der Art und Weise des Umgangs sollen auch Wandlungen nicht außer Acht gelassen werden.
Die Referate sollen durch die Vielfalt an Themen und Ansätzen auf einer regionalen wie überregionalen Ebene die Formen solcher Verwendung in den unterschiedlichen Staaten Südosteuropas zu verschiedenen Zeiten untersuchen, um Gemeinsamkeiten und Besonderheiten innerhalb dieses geographischen Kontextes zu verdeutlichen.
Die Internationalen Hochschulwochen der Südosteuropa-Gesellschaft haben den Zweck, zur Diskussion jährlich wechselnder Themen in einer angenehmen Umgebung Fachgelehrte und den wissenschaftlichen Nachwuchs aus der Bundesrepublik Deutschland und aus den südosteuropäischen Ländern zusammenzubringen. Sie sollen damit der Südosteuropa-Forschung sowie der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses dienen und bieten die Möglichkeit, neue Verbindungen zu knüpfen und intensive Gespräche zu führen.

Es ist vorgesehen, dass Nachwuchswissenschaftler/innen ihre Forschungen kurz vorstellen können. Die Konferenzsprache ist Deutsch.

Bewerbungsschluss ist der 30. Mai 2017. Nachwuchswissenschaftler/innen schicken bitte ihre Bewerbung (kurzes Outline ihres Papers mit ca. 250 Wörtern und einen Lebenslauf) an info@sogde.org.

Reise- und Unterkunft für Nachwuchswissenschaftler/innen:
Teilnehmer/innen erhalten – sofern ihre Bewerbung positiv beschieden wurde – einen Reisekostenzuschuss bis zur Höhe eines Bahntickets (2. Klasse) nach und von Tutzing. Diejenigen, die weder Bus noch Bahn für die Reise nach / von Tutzing nutzen können, werden gebeten, sich mit der SOG-Geschäftsstelle in Verbindung zu setzen.
Alle Teilnehmer/innen (sofern ihre Bewerbung positiv beschieden wurde) sind während der Hochschulwoche Gast der Südosteuropa-Gesellschaft für Unterkunft und Verpflegung in Tutzing.
Es wird grundsätzlich erwartet, dass die Nachwuchswissenschaftler/innen an der gesamten Hochschulwoche vom 2. - 6. Oktober 2017 teilnehmen.

Südosteuropa-Gesellschaft e.V. | Widenmayerstraße 49 | 80538 München
Tel.: +49 / 89 / 21 21 54 - 0 | Fax: +49 / 89 / 228 94 69
E-Mail: info@sogde.org
Internet: www.sogde.org
V.i.S.d.P. Dr. Johanna Deimel

 


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